Mozart, Wolfgang Amadeus

Fünf Divertimenti K.439b für Trio d’anches (Oboe, Klarinette B und Fagott)

Nach dem Urtext der NMA (Neue Mozart Ausgabe)

EK001
Wolfgang Amadeus Mozart
Fünf Divertimenti K.439b
Nach dem Urtext der NMA gesetzt für Trio d’anches (Oboe, Klarinette B und Fagott) von Martin Kevenhörster
Ringbindung, 297x210mm, 2004
auch als Digitale Edition erhältlich
EK001-P Partitur, 36 S.
EK001-S Stimmensatz (Oboe, 33 S. / Klarinette in B, 37 S. / Fagott, 35 S.)

EK001-P Partitur gedruckte Ausgabe, 10,- € (nur eingeschränkt verfügbar)
EK001-S Stimmensatz (Ob, Klr, Fg) gedruckte Ausgabe, 30,- € (nur eingeschränkt verfügbar)
EK001-PSD – digitale Ausgabe, Partitur und Stimmensatz, (2. überarbeitete Auflage 2022) 30,- €

Vorwort

Seit meinen ersten Kammermusikversuchen in der Musikschule begleiten mich die Trios K.439b (früher auch als KV Anh. 229 bezeichnet) in den verschiedensten Bearbeitungen für unterschiedliche Besetzungen. Besonders zu Hochschulzeiten griffen wir bei der intensiven Arbeit mit dem „Trio aperto“ regelmäßig auf diese Stücke zurück, jedoch waren die erhältlichen Editionen für die Trio d’anches Besetzung (Oboe, Klarinette, Fagott) unerfreulich, da sie sich weit entfernt vom „Urtext“ der NMA bewegten. Der bald entstandene Wunsch nach einer Urtextausgabe für Trio d’anches soll sich nun Jahre später mit dieser Ausgabe erfüllen.
Die Quellenlage der Trios K.439b ist leider ziemlich dürftig. Älteste Teilquelle ist der Druck von Breitkopf & Härtel, Leipzig, von 1803, der die Stücke 7 bis 9 und 10a (s. Anhang) enthält. Hauptquelle für die 25 Stücke ist der Stimmendruck von N. Simrock, Bonn, der nicht vor 1806, wahrscheinlich etwa um 1813 erschienen ist. Die hier vorliegende Bearbeitung folgt weitestgehend der Neuen Mozart Ausgabe von Bärenreiter (1975). Marius Flothuis geht im Vorwort der NMA davon aus, dass die Trios von Mozart für drei Bassetthörner gesetzt waren, die beiden Quellen hingegen eine Bearbeitung der Unterstimme für Fagott enthalten. Die NMA geht dann konsequent soweit, aus der Fagottstimme der Quellen die dritte Bassetthornstimme zu rekonstruieren. Da die in den Quellen enthaltene Bearbeitung der Fagottstimme nicht Mozart zuzuschreiben ist, ziehe ich für meine Bearbeitung nicht Breitkopf oder Simrock heran, sondern gehe von der in der NMA rekonstruierten dritten Bassetthornstimme aus. Daraus ergibt sich in vielen Passagen eine engere Stimmführung, die der Homogenität des Ensembleklangs zu gute kommt. Passagen, an denen ich das Fagott aus instrumentenspezifischen Gründen doch in die untere Oktave gesetzt habe, sind gekennzeichnet. Die Transposition nach B-Dur hat sich in der Praxis mehrerer Ausgaben bewährt und wird hier beibehalten, die beiden Oberstimmen und alle Artikulations- und Dynamikanweisungen werden unverändert aus der NMA übernommen. Wenige offensichtliche Druckfehler wurden stillschweigend verbessert.
Das K.439b umfasst 25 Stücke (Einzelsätze), zusammengefasst bzw. geordnet in fünf Divertimenti (Breitkopf 1803 spricht von „Serenaden“). Das kann helfen, sich dramaturgisch von der vorgegebenen Zusammenstellung zu lösen, und sein eigenes Divertimento oder die eigene Serenade zusammen zu stellen, ohne den Weg der historisch adäquaten Programmgestaltung zu verlassen.

Düsseldorf, im Juli 2004
Martin Kevenhörster